Frankenstein 05 - Die tote Stadt by Dean Koontz

Frankenstein 05 - Die tote Stadt by Dean Koontz

Autor:Dean Koontz [Koontz, Dean]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
ISBN: 345343644X
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2013-03-11T00:00:00+00:00


34.

Im einen Moment war Frankensteins verlorener Sohn noch nicht da und im nächsten Moment dafür umso mehr, und Splitter der eingeschlagenen Fensterscheibe rieselten auf Michael, wenngleich ohne ihn zu verletzen. Die Tür wurde aufgerissen, und Michael rief seinen Namen – »Michael, Michael, ich bin’s, ich, ich!« –, damit der große Kerl ihm nicht das Genick brach, doch schon während er seinen Ruf ausstieß und Carson bremste, sah er, dass er erkannt worden war.

Deucalion sprang vom Trittbrett, als der Wagen zum Stehen kam, und Michael kletterte hinaus. »Danke, dass du mich nicht umgebracht hast.«

»Gern geschehen.«

Michael wusste nicht, warum Deucalion in dem Schneegestöber noch größer aussehen sollte als unter anderen Umständen, aber er erschien ihm wesentlich größer. Vielleicht lag es daran, dass dichter Schnee bei Dunkelheit unter allen Umständen eine magische Atmosphäre schuf, die Deucalions nahezu übernatürliches Äußeres hervorhob. Vielleicht lag es aber auch daran, dass dies der Beginn des letzten Weltenkampfes war. Sie steckten mittendrin, und Michael war so froh darüber, Deucalion auf ihrer Seite zu haben, dass er sich einbildete, der Riese sei noch größer, als er war.

»Ich fasele Blödsinn«, erklärte Michael.

Deucalion sah ihn stirnrunzelnd an. »Du hast doch nur sieben Worte gesagt.«

»In meinem Kopf. In meinem Kopf quatsche ich mich selbst mit Blödsinn zu.«

Carson sprang aus der Fahrertür und eilte mit ihrer Urban Sniper um den Wagen herum zu dem Riesen. »Was hast du in Erfahrung gebracht?«

»Hat der Lieferwagen ein Radio?«, fragte Deucalion. »Habt ihr Radio gehört?«

»Wir hatten nicht wirklich Zeit, uns abgefahrene Musik reinzuziehen«, sagte Michael.

»Ich habe die Belegschaft des Senders überzeugt. Sie warnen jeden, der ihnen zuhört.«

»Wie hast du sie überzeugt?«, fragte Carson verwundert.

»Ich habe den Replikanten ihres Geschäftsführers getötet und seinen Bauch aufgeschlitzt, um ihnen zu zeigen, was drin ist.«

»Wie anschaulich«, sagte Michael.

»Ich habe inzwischen das Gefühl, diese ganze Sache bricht zu schnell über die Gegend herein, um eine Gegenwehr aufzubauen«, sagte Carson besorgt.

»Warum sagst du das?«

»Horch mal.«

Sie hatte den Motor des Lieferwagens ausgeschaltet. Die Stille von Rainbow Falls war die Stille eines arktischen Außenpostens, tausend Meilen von jedem menschlichen Lebensraum entfernt.

»Aussagekräftig, aber nicht eindeutig«, entschied Deucalion. »Das Wetter sorgt dafür, dass ein Teil der Bevölkerung nicht vor die Tür geht. Und alle, die KBOW hören, werden ihre Häuser in Festungen verwandeln, um sie besser verteidigen zu können. Wir haben den Leuten gesagt, dass die Straßen, die aus der Stadt hinausführen, gesperrt sind, also wäre es eine Dummheit, wenn jemand versucht rauszufahren.«

Carson schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht recht. Ich bin kein Drückeberger. Entweder man teilt Arschtritte aus, oder man stirbt, so ist es nun mal auf der Welt, und ich werde immer Tritte austeilen. Aber wir müssen realistisch sein. Es gibt jetzt schon viele Tote, und es werden noch viel mehr Menschen sterben. Ich will keine Kinder sterben sehen. Jedenfalls keine, die wir ebenso gut retten könnten.«

Michael dachte an Arnie und Scout zu Hause in San Francisco. Er fragte sich, ob der Tag kommen würde, da er und Carson, falls sie Rainbow Falls überlebten, an der Küste dieser Bucht im Westen in die Situation geraten



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